Richard Bergmair's Blog



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==> Philip Brasor und Masako Tsubuku von der Japan Times schreiben: “Japan’s tax laws get in way of more women working full time”. (Übersetzung: “Japans Steuergesetzgebung verhindert, dass mehr Frauen in Vollzeit berufstätig werden”).

Ich vermute einmal, dass dies nicht nur in Japan so ist, sondern in den meisten Ländern, da es eigentlich nur ein Nebeneffekt ist von der normalen Funktionsweise der Einkommenssteuer.

Gehen wir zum Beispiel von einem Zweipersonenhaushalt aus, bestehend aus Personen A und B.

Erste Konfiguration: Person A erzeugt Wertschöpfung, indem sie den Haushalt betreibt, die Kinder erzieht etc. Diese Wertschöpfung ist steuerfrei, da unentgeltlich. Wenn danach noch Zeit übrigbleibt, kann A noch einen Nebenjob machen, der keinen Vollzeitstatus erfordert. Der Stundensatz dafür wird zwar nicht so gut sein wie bei einem Vollzeitjob, dafür ist die Entlohnung aber steuerlich sehr effizient. Da der Betrag in Summe übers Jahr vergleichsweise gering ausfallen wird, fällt ein großer Anteil in die günstigeren Steuerbänder. Dadurch wird B freigespielt, um Geld zu verdienen.

Zweite Konfiguration: Sowohl Person A als auch B arbeiten Vollzeit und entgeltlich. Damit sind aber beide Einkommen steuerlich ineffizient. Von dem Geld, das übrig bleibt, wird Hilfe im Haushalt und bei der Betreuung und Erziehung der Kinder zugekauft.

Für einen finanziellen Break-even muss der Stundensatz von A unter der zweiten Konfiguration sehr viel höher sein als unter der Ersten, um die steuerliche Ineffizienz auszugleichen. In der Praxis wird man selten solche Haushalte haben, wo beide Personen die Möglichkeit haben, so gut zu verdienen.

#politics   |   Mar-08 2019


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